Kommunen, Städte und Regionen stehen angesichts des demografischen Wandels vor neuen Herausforderungen und im Wettbewerb untereinander. Verschärft wird beides wie durch ein Brennglas durch den fortschreitenden Klimawandel. Dieser bringt neue Anforderungen bezüglich der Gestaltung eines klimatisch angenehmen wie auch erträglichen Umfeldes für die Bevölkerung vor Ort mit sich.
Zunehmend fällt die Entscheidung, wo Menschen wohnen und ihr Leben gestalten möchten, nicht nur auf der Basis des Angebotes an Arbeitsplätzen, Betreuungsmöglichkeiten für Kinder und Senioren und des verfügbaren Wohnraumes. Die zunehmende Mobilität und Digitalisierung der Arbeitswelt sorgt auch dafür, das Wohn- und Arbeitsumfeld räumlich weit auseinander liegen können.
Immer mehr Menschen entscheiden auch nach Faktoren wie klimatischen Bedingungen, intakte Umwelt, Schadstoffbelastung, gute und hygienische Luftverhältnisse in Schulen und Kitas sowie weiteren umweltbasierte Daten, wo sie ihren familiären Wohnsitz einrichten.
Kommunen, Städte und Regionen unseres Landes haben durch ihre Ratsbeschlüsse einen entscheidenden Einfluss darauf, wie sie in ihrer Region das Mikroklima wie auch die Lebensqualität positiv oder negativ beeinflussen, und ob und wir insgesamt die angestrebte Klimaneutralität erreichen.
Vor allem die energetische Sanierung des Gebäudebestands spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Rund 70 % der Energie wird zum Heizen und zukünftig noch mehr bei steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen zum Kühlen benötigt.
Hohe Effizienzstandards mindern den Energiebedarf drastisch, wodurch die Versorgung mit erneuerbarer Energie deutlich einfacher und günstiger wird, die CO2-Emissionen sinken. Bei Neubauten muss der in der Vergangenheit produzierte Lock-In Effekt, den wir heute bereits negativ spüren, vermieden werden. Beim Bauen und /Sanieren gil:t “Wenn schon, denn schon!”
Natürlich erzeugen die vielfältigen kommunalen Aufgaben häufig Zielkonflikte und bei schwierigen Haushaltslagen werden hohen Effizienzstandards gerne wegdiskutiert. Doch steigende CO2-Preise führen uns vor Augen, wie wichtig es ist, die Gebäude so zu gestalten, dass sie so wenig Energie wie möglich benötigen.
Darüber hinaus gilt es, nicht nur die Investitionskosten für den Bau oder die Sanierung eines Gebäudes isoliert zu betrachten. Zwei Drittel der Kosten eines Gebäudes sind Betriebskosten und Kosten am Ende des Lebenszyklus eines Gebäudes für Abriss und Entsorgung wertvoller Roh- und Wertstoffe wie Sand, Zement, Dämmmaterialien u.v.m. Diese gilt es, in die Betrachtungen einzubeziehen.
Beispielsweise ist eine effiziente Gebäudelüftung in der Lage, die jährlichen Heizkosten für ein städtisches Gebäude um bis zu 40 % zu senken und somit auch die damit verbundenen jährlichen CO2-Emissionen einzusparen.
Der Einsatz einer effizienten Wärmepumpe zur Beheizung und Kühlung kann zu weiteren Einsparungen im Energiebedarf führen und in Verbindung mit einer Lüftung so bis zu 80 % der ursprünglichen Heizkosten reduzieren. Diese Betrachtung inkludiert noch nicht eine effiziente Gebäudesanierung mit dem Ziel Passivhausstandard als de facto „Grüner Standard mit Goldoption“.
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